„Das Ende der KIM-Verordnung bedeutet eine lang ersehnte Erleichterung für Kreditnehmer und gibt dem Wohnungsmarkt neuen Auftrieb.“
Eine neue Entwicklung sorgt für Diskussionen: Die KIM-Verordnung (Kreditinstitute-Immobilienfinanzierungsmaßnahmen-Verordnung), die seit August 2022 die Kreditvergabe für Wohnimmobilien reguliert, wird Ende Juni 2025 auslaufen. Diese Bestimmungen sollten dazu beitragen, übermäßige Verschuldung zu vermeiden und die Stabilität des Finanzmarktes zu sichern.
Doch welche Folgen hat das für zukünftige Kreditnehmer und die Immobilienbranche? Eine genauere Betrachtung der Hintergründe und möglichen Auswirkungen hilft, diese Veränderungen besser einzuordnen.
Hintergrund der KIM-Verordnung
Die KIM-Verordnung wurde mit dem Ziel eingeführt, die Risiken auf dem österreichischen Wohnimmobilienmarkt einzudämmen. Vor ihrer Einführung nahm die Verschuldung privater Haushalte stetig zu, während Immobilienpreise kontinuierlich anstiegen. Die Hauptvorgaben der Verordnung beinhalteten:
- Maximale Laufzeit von 35 Jahren für Kredite: So sollte vermieden werden, dass Kreditnehmer über Jahrzehnte hinweg hohe Schulden tragen.
- Mindesteigenkapitalquote von 20 %: Kreditnehmer mussten einen erheblichen Eigenanteil leisten, um finanzielle Verantwortung zu fördern und das Risiko von Zahlungsausfällen zu minimieren.
- Monatliche Kreditraten dürfen 40 % des Nettoeinkommens nicht überschreiten: Diese Maßnahme stellte sicher, dass Kreditnehmer ihre finanziellen Verpflichtungen langfristig bewältigen können.
Ihr Hauptziel war es, eine Überhitzung des Immobilienmarktes zu verhindern und das Bankensystem vor zu riskanten Krediten zu schützen. In der Praxis jedoch stellten die Regelungen viele Kreditnehmer vor unüberwindbare Hürden. Insbesondere junge Familien und Durchschnittsverdiener hatten es schwer, eine Finanzierung für ihr Eigenheim zu erhalten.
Link zum Kreditrechner: https://www.wikifinia.at/kreditrechner/
Hinweis: Beachte die bis 01.07.2026 geltende Befreiung von bestimmten Grundbuch-Eintragungsgebühren, welche unter gewissen Voraussetzungen zur Anwendung kommt.
Auswirkungen der Verordnung
Die Einführung dieser Regeln hatte spürbare Konsequenzen: Die Anzahl neu vergebener Wohnbaukredite nahm ab, während die Qualität der vergebenen Kredite anstieg. Dies führte zu einer stabileren Immobilienlandschaft und reduzierte das Risiko übermäßiger finanzieller Belastung für Kreditnehmer.
Neben den steigenden Immobilienpreisen und der hohen Inflation wurde die KIM-VO zu einem weiteren Hindernis auf dem Weg zum Eigentum. Banken, Bauunternehmen und politische Entscheidungsträger äußerten in den letzten Jahren immer wieder Kritik an den strikten Vorgaben, da sie den Immobiliensektor ausbremsten.
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Was bedeutet das Auslaufen der KIM-Verordnung für Kreditnehmer?
Mit dem Ende der KIM-Verordnung entfällt die strenge Reglementierung der Kreditvergabe, wodurch Haushalte wieder einfacher an Finanzierungen für Immobilien gelangen können. Dennoch bleibt die Verantwortung der Banken bestehen. Das Finanzmarktstabilitätsgremium (FMSG) betont, dass trotz der Lockerung weiterhin Risiken bestehen und die Banken angehalten sind, eine verantwortungsvolle Kreditvergabe zu gewährleisten. Die Österreichische Nationalbank (OeNB) sowie die Finanzmarktaufsicht (FMA) sollen die Entwicklung genau beobachten.
Wendepunkt für den Immobilienmarkt
Das Auslaufen der KIM-Verordnung markiert einen bedeutenden Wendepunkt für den Immobilienmarkt. Haushalte profitieren von einer erleichterten Kreditvergabe, während Banken weiterhin sorgfältig wirtschaften sollen. Diese Entscheidung ist nicht nur eine Erleichterung für Kreditnehmer, sondern auch ein Erfolg für jene, die sich in den vergangenen Jahren für eine Lockerung der strengen Vorschriften eingesetzt haben.
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Fazit
Die Abschaffung der KIM-Verordnung ist eine positive Entwicklung für den Immobiliensektor in Österreich. Während das ursprüngliche Ziel der Finanzmarktstabilität wichtig war, zeigte sich in der Praxis, dass die Verordnung zahlreiche Haushalte und Unternehmen unnötig belastete. Mit der nun gewonnenen Flexibilität dürfte die Vergabe von Immobilienkrediten wieder einfacher werden, was den Zugang zu Wohneigentum erleichtert und die Bauwirtschaft ankurbelt.
Dennoch bleibt es essenziell, dass Banken eine verantwortungsvolle Kreditpolitik verfolgen, um langfristige Risiken zu vermeiden. Das Auslaufen der KIM-VO bietet somit neue Chancen, erfordert aber weiterhin eine ausgewogene Vorgehensweise seitens der Finanzinstitute.
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